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Jenseits der Anfurten  by jodancingtree

4. Sams Heilung

Sam würde es abgestritten haben, aber er war müde. Es war ein freudloser Sommer für ihn gewesen nach Rosies Tod... und dann stark sein zu müssen ungeachtet seines eigenen Kummers, um seine trauernden Kinder zu trösten. Es spielte keine Rolle, dass die „Kinder“ allesamt erwachsene Hobbits mit eigenen Kleinen waren – sie vermissten ihre Mutter und sie lehnten sich an Sam.

Den ganzen Sommer über kamen wechselnde Söhne und Töchter – und Enkel – zu Besuch nach Beutelsend. „Um Papa Gesellschaft zu leisten.“ sagten seine Kinder sich gegenseitig. „Er wird sich so allein fühlen ohne Mutter. Ein paar von uns sollten besser bei ihm bleiben.“ Sam war froh, sie bei sich zu haben. Und doch - und davor gab es kein Entrinnen – es war ermüdend, die ganze Zeit Hausgäste zu haben, so sehr er sie auch liebte. Die Enkelkinder rannten hinein und hinaus, knallten mit den Türen und stritten sich von Zeit zu Zeit, wie Kinder das nun einmal tun. Ein paar purzelten im Obstgarten von den Bäumen und mussten verarztet werden. Eines fiel ins Wasser und wurde halb ertrunken heimgebracht.

Und seine Söhne und Töchter blieben spät auf, lang nachdem die Enkel schon schliefen – lang nachdem Sam normalerweise schon geschlafen hätte, um die Wahrheit zu sagen. Sie wollten über Rosie reden; manchmal weinten sie, an die handfeste Schulter ihres Papas gelehnt. Nacht für Nacht saß Sam mit ihnen zusammen, sein Gähnen unterdrückend, die eigenen Tränen zurückhaltend, um ihnen Trost zu geben.

Der Sommer ging zu Ende; die Kinder mussten in ihre eigenen Heime zurückkehren und sich um die Ernte kümmern. Sam seufzte vor Erleichterung und holte sich ein paar Nachbarsjungen, um die Äpfel zu pflücken. Die stillen Tage im Obstgarten waren ein wenig Balsam für sein schweres Herz, aber nachts spürte er das Zerren in den Knien, nach dem er den ganzen Tag die Leiter hoch auf die Bäume geklettert war. Auch seine Schultern taten weh, und das, obwohl meistens die beiden Jungen die schweren Apfelkörbe geschleppt hatten. Und in diesem Herbst war Rosie nicht da, um die Verhärtungen wegzumassieren.

„Es wird dir ein bisschen zuviel, Sam Gamdschie.“ sagte er sich selbst reuevoll.

Eines Morgens, nachdem die Frühäpfel eingebracht waren, saß er lange am Tisch vor seinem Morgenbier und dachte nach. Es gab nichts, das ihn im Auenland hielt, jetzt, da Rosie fort war. Die Kinder natürlich, aber sie hatten ihr eigenes Leben und ihre Familien. Er wollte ihnen nicht zur Last fallen, und dieser Herbst hatte ihm bewiesen, dass es ihm wirklich zuviel wurde.

Betrübt gestand er sich selbst ein, dass er nicht länger die Kraft hatte, Beutelsend so zu halten, wie er es haben wollte. Besser, es an eines seiner Kinder weiterzureichen – Jung-Frodo wahrscheinlich. Er wollte gern wieder einen Frodo als Herrn von Beutelsend sehen. Das Rote Buch würde er Elanor übergeben; ihr Heim in Untertürmen lag auf seinem Weg, an der Straße zu den Anfurten. Er stand von Tisch auf, um seinen Becher zu spülen. Sein Entschluss war gefasst. Es war Zeit zu gehen... Zeit, Frodo zu folgen.

Und so war er gegangen. Nachdem er sich einmal entschieden hatte, brauchte es sehr wenig Zeit, seine Angelegenheiten zu ordnen, deshalb konnte er an Frodos Geburtstag Ende September aufbrechen, was er nur anständig fand. Er war gemächlich zu den Anfurten geritten und an Bord des Elbenschiffes gegangen, und endlich war er in Tol Eressëa, in Frodos Haus... oder vielmehr Frodos Höhle. Und er war froh, dass er gekommen war! Er war glücklich, so glücklich, dass ein ständiges Lächeln um seine Mundwinkel zu geistern schien, bereit, bei jedem Grund aufzuleuchten, oder auch ohne jeden Grund.

Aber müde war er immer noch.

Frodo merkte es natürlich. Sam stand morgens spät auf, selbst wenn sie am Abend zuvor früh zu Bett gegangen waren. Er bewegte sich langsam und gewöhnte sich bald an, nach dem Mittagessen ein Nickerchen zu machen, in einer Hängematte unter den Bäumen von Frodos ziemlich vernachlässigten Garten. Frodo beobachtete und wartete; er hoffte darauf, dass die heilsame Luft der Unsterblichenlande ihren sanften Zauber bei Sam ebenso wirken würde, wie sie es bei Bilbo getan hatte... dass sie imstande war, ein gewisses Maß an Stärke und Lebenskraft wiederherzustellen.

Und langsam tat sie das auch. Sam hielt immer noch sein Nickerchen nach dem Mittagessen, aber am Morgen hatte er mehr Kraft. Frodo fing an, ihn auf Spaziergänge in die Nachbarschaft mizunehmen. Galadriel zeigte ihnen ihre Gärten – ein besonderes Vergnügen für Sam, obwohl Frodo das Ganze ziemlich ermüdend fand, wenn er den tiefschürfenden Diskussionen der beiden Gärtner über Wachstumskalender und einjährige Pflanzen, Kreuzungen und Düngersorten zuhörte. Er hatte sich nie mit Gartenkunde beschäftigt, weder im Auenland noch in Eressëa. Aber Sam schien einiges von seiner alten Lebensfreude zurückzugewinnen, während er durch Galadriels Gärten schlenderte, und Frodo betrachtete den Besuch als Erfolg. Sie besuchten auch Elronds Garten, aber Frodo ließ Sam in Elronds kenntnisreicher Gesellschaft zurück, um die Gartenwege zu erforschen, während er statt dessen Elronds Bibliothek durchstreifte. Selbst Sam zuliebe wollte er sich nicht noch mehr über Dünger anhören.

Danach weigerte sich Sam allerdings, noch mehr Gärten zu besichtigen. „Das macht mir nichts aus, Herr Frodo.“ sagte er fest. „Ich habe mein ganzes Leben in Gärten verbracht, sozusagen, und es ist kein Vergnügen für dich, den ganzen Morgen einen Gartenweg entlang gezerrt zu werden. Du solltest mich besser zu ein paar von den Plätzen mitnehmen, die dir gefallen, Herr Frodo. Komm jetzt! Nach all den Jahren, die du auf dieser Inseln verbracht hast... wohin gehst du immer wieder?“

Deshalb fanden sie sich an diesem Nachmittag auf einem Waldweg ein paar Meilen von Zuhause wieder. Frodo hatte den Ausflug sorgfältig geplant, aus Sorge, dass Sams Stärke dem langen Marsch nicht standhalten könnte, obwohl er ihm kräftiger erschien als voher; ein Monat auf der Insel machte bereits einen himmelweiten Unterschied aus. Trotzdem legten sie mittags eine lange Pause mitsamt einem Schläfchen ein, und sie hatten Decken mitgenommen, um die Nacht in den Wäldern zu verbringen. Frodo wollte nicht riskieren, Sam zu erschöpfen, indem sie versuchten, den Hin- und Rückweg an einem Tag zu bewältigen.

Er hatte Sam nicht erzählt, wohin sie gingen; sie konnten den Wasserfall sowieso schon hören, bevor sie ihn erreichten. Trotzdem – als sie aus dem Schatten der Bäume heraustraten und Tinúviels Schleier sahen, stockte Sam der Atem. Er war so groß, so leuchtend, ein schmaler Strom klaren Wassers, der aus schier unglaublicher Höhe in ein Becken aus schwarzen Felsen hinabfiel, die vor Nässe glänzten. Die sprühende Gischt fing das Licht in funkelnden Farben und kleinen Regenbögen ein. Ein kleines Flüsschen ergoß sich aus dem Becken in ein steiniges Bett und rauschte von dort tief in den Wald hinein.

Um das Becken und einen Teil des Flussbettes herum hatte man die Bäume gefällt und eine grasige Lichtung geschaffen. Die späte Nachmittagssonne erfüllte sie mit warmen, gelben Licht, zeichnete die Umrisse von jedem Baum und jedem Blatt deutlich nach und verwandelte das herabfallende Wasser in ein Gespinst aus geschmolzenem Gold.

Nach seinem ersten Ausruf des Entzückens verfiel Sam in Schweigen. Er ließ sich behutsam auf der Erde nieder und saß auf seine Arme zurückgelehnt, den Wasserfall betrachtend, als bekäme er niemals genug davon. Endlich wandte er sich mit leuchtenden Augen zu Frodo um.

„Sterne und Herrlichkeit, Herr Frodo, was für ein Ort! Ich wäre eine Woche marschiert, um das zu sehen, wär’ ich wirklich!“ Er gluckste über den Ausdruck in Frodos Gesicht. „Du glaubst, ich könnte keine Woche Fußmarsch mehr schaffen, Herr Frodo. Aber das könnte ich wohl --- um das hier anzuschauen!“

Frodo klopfte ihm auf den Rücken. „Das glaube ich dir, Sam. Du bringst alles fertig, was du dir in den Kopf setzt, das sollte ich inzwischen wissen.“ Er fing an, in seinem Rucksack herumzukramen und förderte ein paar ineinandergestapelte Pfannen zutage. „Wir bringen besser ein Feuer in Gang und fangen mit dem Abendessen an. Die Sonne geht bald unter.“

Sie stöberten am Waldrand herum und sammelten Bruchholz und Pinienzapfen. Frodo zog eine kleine Axt aus seinem Rucksack und fing an, die Holzstücke in die richtige Größe zu hacken, während Sam auf dem Boden saß und höchst belustigt zuschaute.

„Also, Herr Frodo, du hast ein ganz schönes Geschick entwickelt, seit wir das letzte Mal im Freien kampiert haben, das will ich dir aber sagen!“

Frodo grinste. „Das musste ich lernen, nachdem du nicht mehr da warst, um die ganze Arbeit zu machen, Sam. Mir war nie klar, wie viel Arbeit das war, bis Bilbo und ich anfingen, im Freien zu übernachten. Sei froh, dass du meine ersten Kochversuche nicht miterlebt hast!“ Bei der Erinnerung schnitt er eine Grimasse. „Meinen Zwieback hätten wir, wenn nötig, auch als Holzkohle benutzen können.“

Sam lachte, rappelte sich hoch und griff nach den Pfannen. „Also gut, Herr Frodo, wenn du Feuer machst, hol ich das Wasser. Das war früher deine Aufgabe, erinnerst du dich? Wir haben einfach die Plätze getauscht, das ist alles. Aber kochen kann ich immer noch, wenn du das möchtest.“

Frodo versuchte, beleidigt dreinzuschauen, dann gab er es auf und gluckste. „Ja, Sam, es ist besser, du kochst! Ich nehme an, deine Fähigkeiten habe ich bis jetzt noch nicht erreicht.“

„Du bist trotzdem ziemlich gut, möchte ich wetten, Herr Frodo. Wart’s ab, ich zeig dir ein paar von den Kniffen, die ich kenne. Kochen im Freien ist ein bisschen anders, aber nicht schwer.“

Als die Dunkelheit hereinbrach, hatte Frodo seine Lehrstunde im Kochen hinter sich; die Pfannen waren leer und standen, gefüllt mit frischem Wasser, zum Einweichen auf dem Feuer. Die beiden Hobbits lagen auf ihren Decken, angenehm müde, aber noch nicht schläfrig, und sahen die Sterne herauskommen.

„Du hast mir noch nicht viel davon erzählt, was sich im Auenland zugetragen hat, Sam.“ sagte Frodo nach einem langen Schweigen.

„Nein, hab’ ich nicht, oder? Es scheint alles so weit weg zu sein, jetzt, wo ich hier bin.“ Sam stütze sich auf einen Ellenbogen. „Na ja, einiges hat sich verändert, weißt du, Herr Frodo? Es fühlt sich anders an, nachdem die Elben fast alle weg sind. Nicht, dass wir je viel von ihnen zu sehen gekriegt haben, aber wir wussten immer, dass sie da sind, wenn du verstehst, was ich meine. Und jetzt sind sie’s nicht mehr.

König Elessar ist für eine Weile in den Norden gekommen. Er reiste an die Grenzen des Auenlandes, bis zur Brandyweinbrücke. Und dann waren Rose und ich ein Jahr lang in Gondor, damit Elanor am Hof sein konnte. Königin Arwen hat sie zur Ehrenjungfer ernannt.“ Sams Stimme war warm vor Stolz und Frodo lächelte in die Dunkelheit.

„Ist sie so hübsch geworden, wie wir es erwartet haben, Sam?“

„Das ist sie, Herr Frodo! Elanor die Schöne wird sie von den Leuten genannt. Sie ist jetzt verheiratet; sie leben oben bei den Turmbergen. Ich habe dein Rotes Buch bei ihr gelassen. Fastred – das ist ihr Mann – hat viel übrig für die Geschichte des Auenlandes. Er wird mit dem Buch weitermachen.“

„Das ist gut, Sam. Ich bin froh, dass es jemand fortführt. Aber – die Turmberge? Das ist doch nicht im Auenland. Ich wusste gar nicht, dass dort drüben jemand lebt!“

Sam gluckste. „Tat auch niemand, als du noch zu Hause warst. König Elessar hat damit angefangen, er hat das ganze Land bis zu den Turmbergen zum Auenland hinzugefügt. Vor ungefähr dreißig Jahren, glaube ich.“ Er warf Frodo einen Blick zu und versuchte, im Feuerschein seinen Gesichtsausdruck zu erkennen. „Der Thain – das ist Herr Pippin – hat Fastred zum Verwalter der Westmark ernannt. Mein kleines Mädchen ist jetzt eine ziemliche Dame.“

Frodo wandte Sam sein Gesicht zu und fasste nach seiner Hand. „Das freut mich, Sam. Sie war ein zauberhaftes Mädelchen, und ihre Familie verdient jede Ehre, die das Auenland ihr geben kann.“

Sam schüttelte den Kopf, wieder ernst geworden und hielt Frodos Hand fest, auch noch, als er sie wegziehen wollte. „Du warst derjenige, der die Bürde getragen hat, Herr Frodo. Die Leute im Auenland haben dir nie die Ehre erwiesen, die du verdient gehabt hättest, und ich schäme mich für sie alle miteinander! Aber ich weiß gut genug, wer das Auenland gerettet hat, jawohl, und auch, wer König Elessar auf den Thron gebracht hat. Was wahr ist, muss wahr bleiben, Herr Frodo.“

Er ließ Frodos Hand wieder los. Frodo lag auf dem Rücken und starrte auf zum Himmel. „Ja, was wahr ist, muss wahr bleiben, Sam Gamdschie.“ sagte er endlich. Er schloss die Augen, und binnen kurzem konnte Sam ein leises Schnarchen hören.

Sam rollte einer seiner Decken zu einem Kopfpolster zusammen und wickelte sich in die andere. Es wurde kalt. Na ja, immerhin hatten sie Anfang November. Und die Blätter fingen gerade erst an, sich zu verfärben, jetzt, wo er darüber nachdachte. Der Winter kam wohl spät nach Tol Eressëa. Er sah zu, wie der Mond aufstieg, ein paar Tage vor seiner vollen Rundung. Dies würde der zweite Vollmond sein, den er von der Einsamen Insel aus sah; aber er fühlte sich keineswegs einsam, nicht mit Frodo hier an seiner Seite.

Frodo war fest eingeschlafen, die Arme hinter dem Kopf. Sein Gesicht sah im Mondlicht friedlich aus, und von Zeit zu Zeit lächelte er ein wenig. Sam lag lange Zeit da und betrachtete ihn. All die geschäftigen Jahre im Auenland, und mitten in all seinem Glück hatte ihn die Sorge um seinen Herrn doch nie verlassen. Nun endlich konnte er sehen, dass Frodo geheilt war. Geheilt und glücklich. Sogar seine Stimme hatte einen Klang, an den sich Sam aus den alten Tagen erinnerte, bevor der ganze Ärger anfing.

„Und das sollte mir doch genügen.“ sagte sich Sam gereizt. „Er ist hier und ich bin hier, und er ist in Ordnung. Weshalb kann ich dann nicht schlafen?“

Er kämpfte sich aus seinen Decken, stand auf und ging leise zum Rand des Beckens. Er hatte sich an das Geräusch des Wasserfalls gewöhnt und hörte es kaum noch, aber hier, dicht am Fluss, nahm er das sanfte Gurgeln des Wassers wieder wahr, das über die Steine davonströmte. Es fließt hinunter ins Meer, dachte er. Immer hinunter ins Meer.

Er saß auf einem Felsen am Rande des Flusses und schaute hoch. Der dunkle Himmel schien vor lauter Sternenlicht beinahe zu pulsieren, schimmernde Diamanten, die zitterten und tanzten, bis Sam vom Zuschauen leicht schwindelig wurde. Neben dem Murmeln des Wassers war nichts zu hören. Dann, plötzlich, spürte er jemanden hinter sich. „Herrr Frodo muss aufgewacht sein.“ dachte er ein wenig benommen und schaute sich um, ohne besorgt zu sein. Da stand ein großer Mann, dicht genug, um ihn berühren zu können, und er beobachtete ihn.

„Kannst du nicht schlafen, Samweis?“ fragte er.

Sam stand eilig auf, und seine Knie protestierten. Er war wirklich zu alt, dachte er, zu alt, um mitten auf der Nacht auf einem kalten Felsen herumzuhocken. Er fühlte sich wie in einem Traum, und er antwortete mit schwerer Zunge. „Bitte um Entschuldigung, Herr – wieso wisst Ihr meinen Namen?“

„Es gibt nur zwei Hobbits in Eressëa, Sam. Und Frodo kenne ich.“ Der Mann ließ sich auf dem Felsen nieder, den Sam geräumt hatte; jetzt war er Auge in Auge mit dem Hobbit. „Dein Herr Frodo ist in Ordnung, Sam.“ sagte er. „Gönn dir ein bisschen Frieden.“

Samweis schaute ihm ins Gesicht, aber er wusste nicht, was er sagen sollte. Es war ein freundliches Gesicht, aber die Augen waren sehr wissend. Wenn du was zu verbergen hättest, wär’ es höchst ungemütlich, in diese Augen zu sehen. Das schoss Sam durch den Kopf, aber er hatte nichts zu verbergen.

Der Mann hielt seinen Blick fest und legte die Hände sanft auf Sams Schultern, fast wie zu einem Segen. „Er ist in Ordnung, Sam. Er ist geheilt. Geh jetzt schlafen, und mach dir keine Sorgen mehr um ihn.“

Sam entfuhr ein langer Atemzug. Er hatte es gewusst, wirklich, seit dem Augenblick, als er vom Schiff gekommen war und Frodos Gesicht gesehen hatte. Nur hatte er sich so lange um seinen Herrn bekümmert und sich gesorgt, dass es schien, er könne sich nicht selbst dazu bringen, damit aufzuhören. Nun hatte er das Gefühl, als sei eine schwere Last von seinen Schultern gefallen... eine Last, von der er nicht einmal gewusst hatte, dass er sie trug.

Er wandte sich ohne ein Wort ab, ging zu seinen Decken zurück und schlief schon fast, noch bevor er den Kopf hinlegte. Am nächsten Morgen wusste er nichts mehr von seinem mitternächtlichen Besucher, aber sein Herz war leichter als seit vielen Jahren.

 





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